Dies & Das

Anti-Giftköder-Training

Das Thema Giftköder und die damit verbundenen Gefahren für Hunde sind so präsent wie noch nie. Ständig hört man von neuen Fundorten und die Hundehasser werden immer dreister, was das Auslegen der Giftköder betrifft. Erst diese Woche wurden mit Nägeln präparierte Wurstköder sogar vor den Eingängen einiger Häuser in Nürnberg gefunden (Quelle: Giftkoeder-radar.com). Unvorstellbar was einen Menschen dazu bewegt, ein Lebewesen so qualvoll töten zu wollen. Mal ganz davon abgesehen, was alles passieren könnten, wenn kleine Kinder die Köder in die Finger kriegen könnten.

Immer mehr hört man daher gehend nun auch von sogenannten „Anti-Giftköder-Trainings. In diesen Kursen soll dem Hund beigebracht werden, nichts Essbares draußen vom Boden aufzunehmen. Der Hund soll also lernen, dass er ohne die Erlaubnis seines Besitzers nichts fressen darf. Wenn das Training Erfolg hat, wird so natürlich die Wahrscheinlich einer möglichen Vergiftung durch Giftköder oder sonstigen gefährliche oder giftige Lebensmittel deutlich reduziert. – so zumindest die Theorie.

Aber funktioniert das wirklich? Kann ich meinem Hund tatsächlich beibringen, dass er sämtliche leckere Gerüche zukünftig schlichtweg ignoriert und nichts mehr vom Boden aufnimmt? Erst vor ein paar Wochen gab es hierzu eine Dokumentation von Vox, in der der Hundeprofi Martin Rütter sich so ein spezielles Anti-Giftköder-Training angeschaut hat. In der Sendung wurden Leckerchen und Co. vor den Hunden platziert und Herrchen oder Frauchen sollten, mit Körpersprache bzw. Körpereinsatz das Fressen verhindern. Mit Körpereinsatz meine ich, dass die Hundehalter sich den Weg zum Fressen für ihre Hunde blockiert habe oder auch den Fuß darauf gestellt haben.

Mein Buddy gehört ja leider zu den verfressenen Hunde, daher muss ich ihm beim Spazieren gehen ständig im Auge behalten. Leider hatte er letztes Jahr auch etwas Giftiges aufgenommen und wir mussten beim Tierarzt um sein Leben bangen. Diesen Tag werde ich niemals vergessen… Seitdem bin ich auf jeden Fall viel vorsichtiger geworden. Sobald ich merke, dass er an einer Stelle interessiert schnuppert, rufe ich ihn zu mir oder verbiete ihm an diesen Stellen weiter zu schnüffeln. Ich muss also bei jeden Spaziergang sehr konzentriert sein und ihn immer im Auge behalten. Nur so kann man auch wirklich mitbekommen, ob der Hund eventuell draußen etwas Verbotenes aufgenommen hat. Zwischenzeitlich habe ich es auch mit einem Maulkorb versucht, damit war er allerdings so unglücklich, dass ich es nicht länger mit ansehen konnte. 

Ich denke, es ist auf jeden Fall am besten, wenn man dem Welpen schon von klein auf beibringt, dass er ohne die Erlaubnis von Frauchen oder Herrchen nicht fressen darf. Das muss man dann von Anfang an konsequent verbieten. Aber was ist, wenn der Hund schon älter ist und das Problem erst jetzt akut ist? 

Man könnte durch eine zweite Person gezielt Leckereien verstecken und dann mit seinem Hund an diesen Stellen vorbeilaufen. Sobald er den Geruch aufgenommen hat, spricht man ein Kommando aus (Pfui, Aus, Nein, etc.) und bietet ihm am besten eine noch viel leckere Alternative aus der Hand an. Das ganze muss regelmäßig und immer wieder wiederholt und trainiert werden. Im Idealfall kommt euer Hund dann irgendwann direkt zu euch, sobald er einen fremden Essensgeruch aufgenommen hat.

Generelle finde ich diese Trainings aber ultra schwierig und ich denke die wenigsten Hunde, werden zu 100 % in solchen Fällen immer richtig reagieren. Man muss also immer aufmerksam sein, was der Hund draußen so gerade macht und ihn genau beobachten.

Generell finde ich, dass wir als Hundebesitzer auch Möglichkeiten haben, den Hass gegen Hunde etwas einzudämmen und gemeinsam gegen Giftköder versuchen zu handeln. Natürlich kann man nicht jeden Hundehasser zum Hundefreund machen, aber man kann durch gegenseitige Rücksichtnahme zumindest versuchen, diesen Hass etwas einzudämmen und hoffentlich die Anzahl der Fälle von Vergiftungen wieder zu reduzieren.