Hundealltag

Der perfekte Bürohund

Den eigenen Hund mit ins Büro nehmen zu dürfen, ist wohl der absolute Traum aller Hundebesitzer. Und in der Regel sind auch die Kollegen vom tierischen Kollegen begeistert, wie ich am eigenen Leib täglich erfahren darf. Man kann ganz genau beobachten, wie die Stimmung im Büro steigt, sobald ein Hund anwesend ist.

Dies wurde sogar schon wissenschaftlich bestätigt. In einer Studie von 2012  fand Prof. Barker von der Virginia Commonwealth University heraus, dass Hunde maßgeblich das Stresslevel im Büro senken:

„Die Personen, die ihren Hund mit zur Arbeit brachten, deren Stress war geringer am Anfang des Tages und blieb so den gesamten Tag. 50% der Personen, die ihren Hund mit in das Büro brachten, fühlten, dass dadurch ihre Produktivität anstieg“ Quelle: CBS This Morning

Doch was muss ein Hund eigentlich können, dass er auch bürotauglich ist? Um ein gutes Miteinander zu garantieren, darf der Hund auf keinen Fall den normalen Ablauf im Büro stören. Sonst wird der Chef wenig vom tierischen begeistert sein und im schlimmsten Fall könnte er ein generelles Hundeverbot aussprechen. 

Es müssen also hier ein paar Regeln beachtet werden und der Hund sollte bürotauglich trainiert werden.

Regel 1: Ruhe bewahren

Dein Hund sollte es gewohnt sein auf einem ihm zugewiesen Platz brav liegen zu bleiben und nicht bei jedem Geräusch oder Bewegung seinen Platz verlassen zu wollen. Das sollte man natürlich zu Hause vorher üben und im dort einen festen Platz zu weisen auf den man ihn verlässlich schicken und ablegen kann, den er auch nicht ohne Erlaubnis verlässt. Doch was zu Hause einwandfrei funktioniert, muss natürlich im Büro nicht automatisch sofort funktioniert. Auch hier sollte man in der Anfangszeit immer wieder darauf achten, dass der Hund gehorsam auf seinen Platz liegen bleibt. Zur Not kann man das auch am Anfang mit der Leine unterstützen. Der Hund muss erst lernen, dass er jetzt keine Aufmerksamkeit bekommt und auf seinem Platz liegen bleiben muss.  

Bei besonders junge Hunde, die erst lernen müssen einige Stunden ruhig auf einer Stelle liegen zu bleiben, kann man auch eine Hundebox als Hilfsmittel einsetzen. An die Box sollte der Hund natürlich schon gewöhnt sein.

Auch sollte man die Kollegen mit instruieren. Es wäre nicht hilfreich für das Training, wenn ständig Kollegen vorbei schauen und den Hund von seinem Platz locken wollen. Am besten stellt man hier eine Regel auf: Wenn der Hund auf seinem Platz liegt, darf er nicht gestreichelt oder gerufen werden.

Regel 2: Auslastung!

Bevor es ins Büro geht sollte der Hund ausreichend Bewegung bekommen haben, um die Zeit bis zur Mittagspause am besten mit schlafen verbringen zu können. In der Mittagspause ist dann wieder Bewegung und Action gefragt. Beim Gassi gehen in der Pause kann man zur Auslastung auch ein bisschen Nasenarbeit- und Suchspiele oder Denkspiele in den Spaziergang mit einbauen.

Die meisten Hunde lernen relativ schnell, dass sie im Büro nichts Spannendes passiert, bis es wieder nach draußen geht. Daher vermeidet man am besten im Büro große Aufregung und macht keine Ballspiele oder Ähnliches. Euer Vierbeiner soll lernen: Wenn Frauchen oder Herrchen vor dem Bildschirm sitzt ist Ruhe angesagt.

Regel 3: Gegenseitige Rücksichtnahme

Nicht jeder Mensch ist auch ein Hundefreund! Kollegen dürfen nicht durch den Hund belästigt oder gestört werden. Dazu gehört auch, dass der Hund keine Gegenstände, Essen oder andere Ding ungefragt vom Tisch oder Taschen der Kollegen klaut. Das muss natürlich schon in der Grunderziehung zu Hause gefestigt sein. Auch sollte man seinen Hund nicht im Büro alleine auf Erkundungstour schicken, sondern nur mit euch gemeinsam seinen Platz verlassen dürfen.

No-Gos

  • Der Hund belästigt Kollegen durch anspringen, beschnüffeln oder bringt generell Unruhe in den Büro-Alltag. Dann hat er im Büro noch nichts zu suchen und es sollte zu Hause erst einmal Ruhe geübt werden.
  • Der Hund bellt im Büro und stört damit eventuelle Telefonate oder generelle die Ruhe im Raum. Auch hier muss man zu Hause trainieren, dass in geschlossenen Räumen bellen nicht erwünscht ist!
  • Fremdes Eigentum wird geklaut oder zerstört. Hier muss dann generell an der Grunderziehung gearbeitet werden.

Fazit zum Bürohund

Hunde im Büro sind eine wunderschöne Bereicherung für Besitzer und Kollegen und können das Betriebsklima spürbar verbessern. Aber auch hier ist ein Hund nicht ab dem ersten Tag der perfekte Bürohund und Verhalten und Ruhe müssen vorher und auch im Büro immer wieder geübt werden, sodass ein harmonisches Miteinander gesichert ist und der Hund auch weiterhin ein gern gesehener Gast ist und es auch bleiben darf.